Für die Zukunft bewahrt. Das Archiv der Arbeiterkammer Kärnten

Das ehemalige Institut für die Geschichte der Kärntner Arbeiterbewegung (IGKA) war ein wichtiger Sammler historischer Archivalien. So entstand im Laufe der Zeit ein umfangreiches Archiv, das sich inzwischen im Verantwortungsbereich des Referats „Geschichte, Gesellschaft und politische Bildung“ im Bildungsbereich der Arbeiterkammer Kärnten befindet. Dieses bedurfte dringend einer einheitlichen Strukturierung der Materialien nach modernen archivwissenschaftlichen Kriterien. So mussten die historisch bedeutsamen Archivalien neu geordnet, verzeichnet und archivgerecht verpackt werden.

  • Kunde: Arbeiterkammer Kärnten
  • Jahr: 2023
  • Kategorie: Archiv

Im Laufe eines mehrwöchigen Prozesses unter der federführenden Mitwirkung des Teams von rubicom und der AK Kärnten wurde das Archiv inhaltlich konsolidiert. Die strukturierten Bestände bilden nun eine sehr gute Basis für künftige Forschungen rund um die Themen Kärntner Arbeiter:innenbewegung sowie die regionale Sozial- und Demokratie-Geschichte und leisten nicht zuletzt als Gesamtbestand einen wichtigen Beitrag zur Kärntner Landesgeschichte.

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Ein Teilbestand des umfassenden Archivs nach der Konsolidierung.

Zu den wertvollsten Archivbeständen zählt sicherlich der Nachlass des ehemaligen Kärntner Landeshauptmanns Ferdinand Wedenig. Die vorhandenen Archivalien sind zu einem großen Teil ein direkter und authentischer Niederschlag seiner operativen Tätigkeit als höchster politischer Würdenträger des Bundeslandes Kärnten. Da die Person Ferdinand Wedenig noch wenig erforscht ist, eröffnet der vorliegende Nachlass interessante Möglichkeiten für eine nähere wissenschaftliche Beschäftigung mit Wedenig und seiner Zeit.

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Einer der staatsmännischen Höhepunkte in der Laufbahn Wedenigs, der Besuch des sowjetischen Generalsekretärs Nikita Chruschtschow in Klagenfurt. Links und rechts von Chruschtschow das Ehepaar Anna und Ferdinand Wedenig.

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Ferdinand Wedenig als Kind sowie als Mitglied der Provisorischen Landesregierung ca. 1946.

Ein ebenfalls umfangreicher Bestand stammt aus dem Nachlass des Gewerkschaftsfunktionärs Hans Pawlik. Den Großteil bilden Unterlagen aus dem Österreichischen Gewerkschaftsbund. Ein großer Bestand beschäftigt sich mit dem Thema der sozialistischen Freiheitskämpfer und dem Opferfürsorgegesetz.

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Ein Gewerkschaftsaufruf der 1950er Jahre sowie Hans Pawlik während eines Kongresses.

Neben zahlreichem weiteren Schriftgut besteht das Archiv auch aus umfangreichen Bildbeständen, die unter anderem einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Arbeiterkammer Kärnten bilden. So findet sich hier unter anderem Bildmaterial zu Pressekonferenzen, Ausstellungen oder diversen Veranstaltungen der Kammer, wie Podiumsdiskussionen, Theatervorführungen oder Lesungen. Die fotografisch dokumentierten Betriebsbesuche von AK-Präsidenten gewähren einen hervorragenden Einblick in die Arbeitswelten in Kärntner Unternehmen vom Ende der 1950er- bis Anfang der 1990er-Jahre.

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Bundeskanzler Bruno Kreisky zu Gast in Kärnten.

„Die Firma rubicom hat es verstanden, unser Archiv grundlegend einer neuen und nachhaltigen Struktur, die den Bedürfnissen und Zielsetzungen unserer Einrichtung entspricht, zuzuführen. Die Zusammenarbeit war geprägt von hoher fachlicher Expertise und Engagement, einem vertrauensvollen Austausch und gegenseitiger Wertschätzung. Durch die Einbindung der Mitarbeiter:innen in dieses Projekt wurde die wertvolle Expertise an diese weitergegeben. Dadurch kann das Archiv selbstständig professionell fortgeführt werden.“

Mag. Daniel Weidlitsch, Referatsleiter Geschichte, Gesellschaft und politische Bildung, Arbeiterkammer Kärnten

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Dr. Gerhard Obermüller, Mag. Daniel Weidlitsch, Mag.a Anna Enderle und Mag.a Verena Hahn-Oberthaler (v.l.n.r.).