Wir schreiben das Jahr 1936. Walter Brantner ist stolzer Besitzer einer „Kraftdroschke“, wie man damals im Sprachgebrauch mitunter noch ein Taxi bezeichnet. In einem weißen Mantel stand er stolz neben seinem blank geputzten Automobil und aufgereiht mit anderen Mitbewerbern vor dem Bahnhof von Krems. Taxifahrer zu sein war 1936 in Österreich etwas Besonderes, da der Beruf mit Zugangsbeschränkungen, gesellschaftlichem Ansehen und einer gewissen Exklusivität verbunden war, die sich aus der begrenzten Verbreitung von Autos ergab. Reisende der damaligen Zeit ließen sich nicht nur von A nach Z bringen. Eine Spritzfahrt mit dem Taxi war für viele auch eine erste Gelegenheit, in den Genuss einer Autofahrt zu kommen. Es hat Walter Brantner vermutlich Freude gemacht, Gäste im Raum Krems zu befördern und er hat mit seiner Tätigkeit auch zur Entwicklung der Mobilität in Niederösterreich beigetragen. Dass sich aus diesen Anfängen später, im allgemeinen Aufbruch des Wirtschaftswunders, ein internationales Transportunternehmen entwickeln würde, das war für den jungen Unternehmer damals noch in weiter Ferne, wie die weitere Geschichte zeigen würde.
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Das Team von rubicom wurde von der Brantner Gruppe nun damit beauftragt, anlässlich des bevorstehenden Jubiläums 90 Jahre Unternehmensgeschichte zu erforschen und damit die Entwicklung eines der innovativsten Leitbetriebe der niederösterreichischen Industrie nachzuzeichnen. (Bildcredit: Brantner Gruppe / Ernst Kalt „Krems – einst und jetzt)